Eis und Bernstein - Aufs Finale zu

Social Media Hashtags #nordicstories #januar #roman #baltikum #baltic  #coldwar #roguestory  #1980s #1990s #litauen #lithuania #ussr #kalterkrieg #zeitgeschichte #iraebner

"Eis und Bernstein" ist bis auf eine vorerst finale Episode fertig. An diesem Punkt halte ich inne und berichte von meinen Eindrücken und Gefühlen beim Schreiben. Nach einer längeren Pause, in der ich sehr langsam mit der 1. Staffel vorankam, nahm ab Februar die Geschichte richtig Fahrt auf. Ich war motiviert und bin es noch immer, Rasas und Valdas' besondere, vertrackte Geschichte komplett neu und modern zu erzählen.
Eine Geschichte? Eine Trilogie? Den "Januar" zu schreiben ist anders als meine bisherigen Romane zu schreiben, inzwischen gleicht dieses besondere, mir am Herzen liegende Projekt einer Fernsehserie mit mehreren Episoden. Deshalb "Staffel 1", "Staffel 2", und so weiter.



Natürlich habe ich den Vorteil, dass ich auf die älteren Versionen zugreifen und die eine oder andere Szene einbauen und teilweise umarbeiten kann. Dabei kam eine gewisse Nostalgie bei mir auf, denn abgesehen von einem Manu-Manuskript aus den 1990er Jahren existieren die Versionen aus den Jahren 2000 und 2008.
Noch immer ist Valdas Grinfeldis der Halunke, den schon damals meine Erstleser liebten. Charmant und geheimnisvoll, nachdenklich und aufbrausend war er damals und ist so geblieben. "Eis und Bernstein" habe ich in die 1980er Jahre gelegt und Valdas damit verjüngert. Er ist einer meiner liebsten und frühesten Protagonisten, natürlich werde ich ein wenig sentimental, wenn ich an seine Erstversion denke. Aber Protagonisten entwickeln sich wie ihre Schöpfer weiter, also bin ich heute mehr als froh, dass die erste Version nie veröffentlicht wurde.

Bisher hatte ich meine Protagonisten auf vier begrenzt, in der "Januar"-Trilogie sind es fünf. Mir wäre Rimantas Rutkus' Charakter zu schade gewesen, ihn in eine Nebenrolle zu verbannen. Mit jedem Buch, das ich geschrieben und mit jedem Charakter, den ich bisher erschaffen habe, wuchsen meine Erfahrungen und inzwischen bin ich sehr sicher darin, meine Protas zu führen. Hin und wieder machen sie, was ihnen beliebt und überraschen mich oder weisen mich auf Finessen im Plot hin, die ich anfangs noch nicht parat hatte. Es ist einfacher als ich gedacht hatte, die Perspektiven zwischen den "Guten" und Rimas' finsteren Abgründen zu wechseln.

Hin und wieder glich und gleicht das Manuskript einer Baustelle. An manchen Stellen kam ich nicht voran, suchte nach einer Wendung oder einfach nur danach, die Handlung weiterfließen zu lassen. Meine Gedanken kreisten um spätere Ereignisse, oder ich hatte spontan ein Bild, eine Szene vor mir, die ebenfalls später stattfinden sollte und schrieb die. So geriet die Handlung wieder in Fluss und Lücken schlossen sich. Baustellen kommen auch in "Eis und Bernstein" als Schauplätze vor.

Ich stecke mitten im letzten Viertel von S1 und mir kommt es vor, als führe ich meine Leser auf eine Reise quer durch Litauen, ans Schwarze Meer, nach Minsk und nach Moskau. Einige Schauplätze dürften aus "Himmel, Erde, Schnee" bekannt sein und ich spinne die Szenen ein wenig weiter: Was wäre, wenn sich Lagle und Rasa begegnen? Würden Arvo und Valdas ein Bier miteinander trinken? Querverbindungen sind eine meiner Vorlieben beim Schreiben und mindestens eine wird es in der "Januar"-Trilogie geben.

Jetzt, kurz vor Schluss ist es Zeit, meine Gedanken zu Staffel 2 "Wind des Aufruhrs" weiterzuführen. So viel verrate ich: Wir machen einen Abstecher nach Kuba.

Comments