"Schwalben" vs. HES

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Wie ich in meinem letzten Beitrag angekündigt habe, wird es eine überarbeitete Version von "Schwalben" geben. Im Moment sitze ich über dem Manuskript von 2012/13 und feile an Sätzen, Dialogen und Szenen.
Vor fünf Jahren habe ich den beliebten Roman veröffentlicht, doch begonnen hatte die dramatische Geschichte der Deutschbaltin Fee und dem estnischen Fischer Kalju bereits im Dezember 2012. Auch damals wünschten sich einige Leser einen 3. Teil von "Himmel, Erde, Schnee", aber wer das Ende von BuchZwei kennt, kann vielleicht mein Dilemma nachvollziehen. Irgendwann verbrauchen sich die Protas und verlieren ihren Zauber. Dafür sind mir Lagle und Enn zu schade. Aber … das verrate ich ihren Fans an anderer Stelle.

Für manche Leser ist "Schwalben" der inoffizielle 3. Teil - allerdings handelt er zur Zeit der ersten Unabhängigkeit Estlands und des Zweiten Weltkriegs und mit Figuren, die kaum mit der Besetzung aus HES zu tun haben. Und dennoch gibt es die eine oder andere Querverbindung, wie zum Beispiel Signe. In "Schwalben" ist sie die Tochter der Hausmeisterin Kaisa, im Personal von HES wird sie als Enns launische Ehefrau geführt. Wer aufmerksam BuchEins und "Schwalben" gelesen hat, wird sich an das Herrenhaus am Peipussee erinnern. Während des Kriegs Feldlazarett, in das es Fee 1944 verschlägt, feiert in den 1970er Jahren die Nomenklatura darin ausschweifende Gelage.
HES setzt nämlich in den 1970er Jahren ein, als Estland längst unter sowjetischer Herrschaft stand. Ein Kind dieser Zeit ist Lagle. Aufgewachsen in einem roten Elternhaus verbringt sie ihren jungen Jahre in einem Dorf am Rande der Gruben von Kohtla-Järve, ist bei den Pionieren dabei wie auch in der Volkstanzgruppe.
Dagegen Fee, Tochter längst vom unabhängigen Estland enteigneter "Barone", die das vorbestimmte Leben der deutschen Oberschicht gewöhnt ist. Sie lebt im Gutshaus ihrer Eltern, einziges Personal ist die Estin Aasa.
Auch in Laanejärv, Lagles Heimatdorf, thront ein Gutshaus auf einem Hügel. Doch die Deutschen haben es 1939 verlassen, seitdem steht es leer, vermodert und dem Verfall preisgegeben. Dieser "lost Place" zieht Lagle magisch an, wir spüren mit ihr die Gänsehaut, als sie die knarrenden Treppen hinaufsteigt und die von der Zeit verwaschenen  Deckenfresken betrachtet. Hier ist einer der Schnittpunkte, der auf die Geschichte hinweist. Die Lagle natürlich in einer anderen Version zu hören bekommt.

Ein Gutshaus, so wie jenes, das Fee 1939 mit ihrer Familie verlassen musste, ist der "Lost place", den Lagle in den 1970ern erkundet.

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