Mückes zweiter Fall beginnt auf der ausgelassenen Feier des Ehepaars Claudia und Bernd Bödeckers zu deren Hochzeitstag, und dabei kommt auch schon zu Konflikten: Der Schriftsteller Philipp Scharner nähert sich angetrunkten einigen weiblichen Gästen und ein Nachbar beleidigt den Autohändler Bödecker. Am nächsten Morgen erfährt Andreas Mücke vom Tod seines Freundes Bödecker. Unter Tatverdacht: Philipp Scharner. Um dessen Unschuld nachzuweisen, übernimmt der Privatdetektiv seine Ermittlungen. Erhärtet sich der Verdacht gegen den Schriftsteller? Was ist sein Motiv? Mücke zweifelt an seiner Schuld und stößt bei seinen Ermittlungen auf Geheimnisse, gerät mit den Ganoven-Brüdern Sigi und Gero Stiweck aneinander und erfährt, dass sich Scharner für seinen Gastarbeiter-Roman "Bahnhof zur Ewigkeit" an einem ähnlichen Manuskript bedient haben musste, das aufgrund der schlechten Sprache von seinem Verlag abgelehnt wurde.
Ich habe bereits "Lesereise in den Tod", den ersten Münstereifel-Krimi von Jürgen Schmidt gelesen und die flotte Sprache, mit der er den sympathischen Detektiv durch seinen ersten Fall schickt, behält er auch hier bei. Angenehm unaufdringlich und dennoch spannend und kurzweilig geht er den Gründen für "Zwentibolds Rache" auf die Spur und beweist, dass ein Krimi keine überzogenen Handlungsstränge, blutrünstige Szenen und Dauerberieselung durch flache Dialoge braucht. Im Gegenteil, Jürgen Schmidt legt ein gutes, grundsolides Handwerk vor, und ganz ehrlich, ich nehme mir gerne Zeit, selbst meine Verdächtigen auszusuchen.
Ein besonderer Kunstgriff des Autors, der mich sehr beeindruckt und an dem ich meine Freude habe, ist der anonyme Psychopath. Bereits in der "Lesereise in den Tod" brachte er ihn, gruselig und psychologisch höchstinteressant zugleich. Auch in "Zwentibolds Rache" spielt ein Psychopath mit seinen Ticks, hält seine zornigen Monologe auf die oberflächliche Welt und verflucht die Frau, die ihn verlassen hat.
Subtil, aber ohne betulich zu werden, beschreibt Jürgen Schmidt die Trauer Mückes um seinen Freund, und auch den Konflikt mit dessen Witwe Claudia, weil er den tatverdächtigen Scharner vertritt. Auch die Beziehung zu der eigensinnigen und sehr selbständigen Jessica dürfte für Abwechslung im Alltag des unkonventionellen Privatermittlers sorgen.
Subtil, aber ohne betulich zu werden, beschreibt Jürgen Schmidt die Trauer Mückes um seinen Freund, und auch den Konflikt mit dessen Witwe Claudia, weil er den tatverdächtigen Scharner vertritt. Auch die Beziehung zu der eigensinnigen und sehr selbständigen Jessica dürfte für Abwechslung im Alltag des unkonventionellen Privatermittlers sorgen.
Mein Fazit: Ein intelligenter, überraschender Regionalkrimi, der trotz seines Gehalts in entspanntem Tempo zum Ziel, oder zum Täter führt. Wer ist jetzt dieser Zwentibold? Und warum trägt er den Namen eines deutschen Königs?
Comments
Post a Comment