#Autorenwahnsinn Sommerloch-Edition Tag 05: Urlaub mit deinen Protagonisten

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Nach einem Sommerurlaub der Steenborgs habe ich verzweifelt gesucht. Im Wahlkampf fällt er wohl flach. Trotzdem ist es Arne gelungen, mit Gesa nach Dänemark zu entfliehen. Allerdings bei den frischen Temperaturen des nordischen Frühlings.



Hier in Dänemark wurden sie von niemandem erkannt. Gesa ging neben ihrem Mann über den Sand, vorbei an angeschwemmtem Treibgut des letzten Sturms. Es war kalt, doch die nordische Sonne entfaltete ihre Helligkeit und blendete. Der Wind beugte Kiefern und Föhren, der Fellbesatz auf Gesas Kapuze sträubte sich.
          Sie sah Arne an, sah auf die Ostsee. Das Meer beruhigte sich nach dem Sturm. Arne blieb stehen. Eine Welle spülte ein Stück Holz an. Er hob es auf und warf es wieder ins Wasser. Es trieb zurück ans Land.
          „Lass mich mal“, sagte Gesa. Sie bückte sich danach, fasste in eisiges Wasser. Ihre Hand fühlte sich starr an. Sie holte aus und schleuderte das Holz soweit sie konnte. Es schaukelte auf einer Welle, tauchte dann unter.
„Du warst besser als ich“, sagte Arne. „Das wolltest du auch, nicht wahr?“
Ihr Blick spiegelte sich in seinem. Gleichzeitig hielt sie die linke Hand über die rechte. Der Wind machte, dass die Kälte schmerzte. „Nein“, sagte sie, „dir ebenbürtig sein, das wollte ich.“
Das Holz schaukelte auf der Spitze einer Welle. Sie überschlug sich und traf mit einer anderen zusammen. Gesa sah dem Holz noch eine Weile nach, bis es außer Sichtweite war.  


© Ira Ebner 2016

Foto: Juozas Misnikis

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