#Autorenwahnsinn Sommerloch-Edition Tag 29: Killed Darlings - Gelöschte Szenen Outtake "Das deutsche Spiel" Eisners Töchter und Söhne
Social Media Hashtags #autorenwahnsinn #dasdeutschespiel #politik #wahlkampf #deutschland #politischerroman #roman #politicalart #outtake #muenchen #munich #settings
Gegen Ende musste ich mich entscheiden: Lasse ich die Szene drin, oder nehme ich sie ebenfalls besser raus, weil sich damit das Finale nur in die Länge zieht? Ich habe beschlossen, auf die München-Szene zu verzichten. Die Vernunft siegte.
München ist meine Stadt und es fiel mir nicht leicht, mich von dieser Sequenz zu trennen. Im Roman macht Arne Steenborg bereits einen Abstecher ins Blaue Land und auf die Zugspitze, also schmerzt es nicht so sehr.
Gegen Ende musste ich mich entscheiden: Lasse ich die Szene drin, oder nehme ich sie ebenfalls besser raus, weil sich damit das Finale nur in die Länge zieht? Ich habe beschlossen, auf die München-Szene zu verzichten. Die Vernunft siegte.
München ist meine Stadt und es fiel mir nicht leicht, mich von dieser Sequenz zu trennen. Im Roman macht Arne Steenborg bereits einen Abstecher ins Blaue Land und auf die Zugspitze, also schmerzt es nicht so sehr.
Dafür bekommt ihr unveröffentlichtes, unlektoriertes Bonusmatrial.
Kein weißblauer Himmel, sondern eine graue Decke spannte sich über den Odeonsplatz. Sie berührte das Dach der Feldherrenhalle mit ihrer patinierten Siegesgöttin. Es nieselte. Die Theatinerkirche wirkte düster. Und doch waren Eisners Töchter und Söhne gekommen, um ihn, Arne Steenborg zu hören. Zwischen Theatinerkirche und den blau angelaufenen Bronzelöwen vor der Feldherrenhalle. München bot sich nicht von seiner Postkartenseite an.
Der Jet der
Flugbereitschaft blieb auf seiner Position. Arne Steenborg schob die Manschette
zurück und sah auf die Uhr. In wenigen Minuten sollte die Maschine Richtung
München abheben. Der Steward kam und beugte sich zu Arne.
„Herr Steenborg, Sie und Ihre Begleiter müssen leider
aussteigen. Es gibt ein technisches Problem und wir müssen das Flugzeug
wechseln.“
„Wie lange wird das dauern?“, fragte Arne.
„Vielleicht eine halbe Stunde?“, antwortete der Steward.
Arne, Julian Markowski und der Personenschützer stiegen
über die Treppe aus. Sie warteten unter einem grauverhangenen Himmel. Der Wind
trug den Lärm der startenden und einrollenden Flugzeuge von den anderen
Bahnen herüber. Arne griff zu seinem Telefon, wählte eine Nummer. (...)
„Mit oder ohne Verspätung - in Bayern Wahlen zu gewinnen,
ist eine historische Aufgabe“, sagte er zu Julian und schob das Iphone in sein
Jackett. „Ich beneide niemanden, dort um ein Mandat zu kämpfen.“
Endlich stand das andere Flugzeug bereit.
„Wir warten noch auf die Freigabe vom Tower“, sagte der
Steward.
Arne
nahm am Fenster Platz. Krähen staksten durch den Grünstreifen. Eine saß auf einem
Positionsschild und neigte ihren Schnabel.
Ist das ein Zeichen?
Nein, du glaubst nicht an Zeichen. Es wird gut gehen. Du wirst in München
ankommen, ins Auto steigen und reden. Wie immer wirst du reden. Reden und
hoffen.
Aus
dem Lautsprecher kam die Durchsage, ready
for takeoff.
Kein weißblauer Himmel, sondern eine graue Decke spannte sich über den Odeonsplatz. Sie berührte das Dach der Feldherrenhalle mit ihrer patinierten Siegesgöttin. Es nieselte. Die Theatinerkirche wirkte düster. Und doch waren Eisners Töchter und Söhne gekommen, um ihn, Arne Steenborg zu hören. Zwischen Theatinerkirche und den blau angelaufenen Bronzelöwen vor der Feldherrenhalle. München bot sich nicht von seiner Postkartenseite an.
Während das Vorprogramm die Wartenden einstimmte und die
Zeit füllte, trat Arne an den Tisch vor der Bühne. Da saß eine Genossin, die
Zöpfe zu einer bronzenen Krone um den Kopf gewickelt. Sie gehörte nicht zur
Parteiprominenz, war einfach nur da und hatte die Bank freigehalten. Arne gab
ihr die Hand. Aus ihrem Staunen wurde Glauben. Der Personenschützer setzte sich
dazwischen.
Und dann war es wieder soweit: Die Bühne betreten und reden.
Reden, überzeugen, Applaus bekommen und sich verneigen.
Comments
Post a Comment