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Überzeugung und Leidenschaft, ein gewisses Charisma und Bodenständigkeit - damit ist die Figur des James Thornton in "Cold Britannia" ausgestattet. Die werten Leserinnen dürfte er an Ed Sheeran in 10 Jahren erinnern. Zurück zum Ausgangspunkt, Nottinghamshire 1984: Die Kohlekumpel legen die Arbeit nieder und protestieren. Red Jim, wie sie ihn nennen, stellt sich als Gewerkschaftsführer hinter sie. Aber nicht ganz Nottinghamshire schließt sich dem Streik an - darum gilt die Grafschaft im Norden noch immer als "Scab County".
James' Konfrontationskurs mit Polizei und Regierung stellen nicht nur seine Stellvertreter Jack Archer und Marc Scarfold in Frage - auch zu Hause stößt er bei seiner Frau Caitlin auf wenig Verständnis. Was zwischen den beiden einst als Studentenliebe begonnen hatte, ist längst zu einer Fassade mit zwei Kindern im Reihenhaus geworden. Der Streik mit seinen abendfüllenden Krisensitzungen und vor dem Zechentor lässt den Rosenkrieg eskalieren.
Und schließlich ist da die junge, emanzipierte Hester, die genauso für Menschlichkeit kämpft wie er selbst ...
Überzeugung und Leidenschaft, ein gewisses Charisma und Bodenständigkeit - damit ist die Figur des James Thornton in "Cold Britannia" ausgestattet. Die werten Leserinnen dürfte er an Ed Sheeran in 10 Jahren erinnern. Zurück zum Ausgangspunkt, Nottinghamshire 1984: Die Kohlekumpel legen die Arbeit nieder und protestieren. Red Jim, wie sie ihn nennen, stellt sich als Gewerkschaftsführer hinter sie. Aber nicht ganz Nottinghamshire schließt sich dem Streik an - darum gilt die Grafschaft im Norden noch immer als "Scab County".
James' Konfrontationskurs mit Polizei und Regierung stellen nicht nur seine Stellvertreter Jack Archer und Marc Scarfold in Frage - auch zu Hause stößt er bei seiner Frau Caitlin auf wenig Verständnis. Was zwischen den beiden einst als Studentenliebe begonnen hatte, ist längst zu einer Fassade mit zwei Kindern im Reihenhaus geworden. Der Streik mit seinen abendfüllenden Krisensitzungen und vor dem Zechentor lässt den Rosenkrieg eskalieren.
Und schließlich ist da die junge, emanzipierte Hester, die genauso für Menschlichkeit kämpft wie er selbst ...
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Aus der Pinterest Sammlung von Ira Ebner |
Auf James‘ Schreibtisch
stapelte sich das Papier. Anweisungen von oben. Der Kaffee dampfte in der Tasse
und er versenkte zwei Stück Zucker. Er faltete die Zeitung auf. Thornton: Unsere Antwort ist Streik, darunter
er selbst, vor den Mikrofonen, der Wind stellte ihm die Haare auf. Das Telefon
läutete. Hester verband. Dringend. Er nahm die trockene Zigarette aus dem Mund
und hob den Hörer ab.
„Hier Mansfield“, meldete sich der
Kollege. „Wie sieht es aus, Jim? Bekommt ihr die Mehrheit zusammen?“
In der Leitung knackte es, als
schaltete sich noch jemand ein.
„Sieht so aus“, antwortete James.
Er blieb vage, da er spürte, dass
jemand mithörte. Er setzte sich.
„Wir brauchen euch“, sagte der Kollege.
„Wir zählen auf dich.“
„In zwei Stunden treffe ich mich mit
Ellsworth“, sagte James.
Das Gespräch mit den Bossen vom NCB war
kein Geheimnis.
„Um zu verhandeln“, fuhr er fort.
„Was gibt es denn noch zu verhandeln?“,
entgegnete der Kollege.
„Er hat Gesprächsbedarf“, erklärte
James. „Wir gehen rein, dass es nicht den Anschein hat, wir seien
unzuverlässig. Auch wenn das NCB die Zeche dicht machen will und das ebenfalls
beschlossene Sache ist. Ellsworth ist nur ein Verwalter, mehr nicht.“
„Na schön, geh hin“, sagte der Kollege.
„Wenn er jemanden zum Reden braucht, vielleicht heult er sich bei dir aus. Viel
Erfolg, Genosse.“
Er beendete das Gespräch. Hester blieb
in der offenen Tür stehen.
„Komm ruhig rein“, sagte James und
legte den Hörer auf.
Er rührte den Kaffee, nahm einen
Schluck und steckte sich die Zigarette an. Sie brachte ihm ein weiteres
Schreiben.
„Noch eine Antwort“, sagte sie. „Am
besten liest du sie selbst.“
„Danke“, entgegnete James.
Hester wandte sich
ab. James schlug die Mappe auf. Wieder ein Ortsvorsitzender, der erklärte, dass
eine Zeche nicht von der Schließung betroffen war und er daher keinen Grund
sah, zu streiken. James fühlte einen Klumpen in seinem Magen. Verdammt! Er zog fest an seiner Zigarette.
Rauchschwaden drinnen, Wolken draußen. Am Himmel zog etwas auf. James rauchte
die Zigarette und sah auf die Uhr. Er lutschte ein Fisherman’s und verließ sein Büro.
„Ich geh zur Zeche rüber“, sagte er zu Hester.
„In Ordnung“, entgegnete sie.
Im Flur traf James auf Marc Scarfold. Der stellte sich ihm in den Weg
und fragte: „Alles in Ordnung, Genosse? Wohin gehst du?“
„Was soll sein?“, entgegnete James. „Du weißt, dass ich zu Dick muss.“
„Und, was willst du ihm sagen?“, fragte Scarfold. „Es sieht nicht gut
aus. Nicht für uns. Also überleg dir was.“
„Was soll ich mir überlegen?“, fragte James.
„Vielleicht solltest du mit Dick über etwas anderes reden als den
Streik“, sagte Scarfold. „Jamie, du blamierst dich. Ich hab dich gewarnt, dass
wir keine Mehrheit zusammenkriegen.“
„Woher willst du das wissen?“, entgegnete James. „Ich hab keine Zeit,
mit dir darüber zu diskutieren. Schon gar nicht hier im Flur. Ich werde schon
mit ihm fertig.“
Scarfold trat zur Seite. James eilte die Treppen hinunter.
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