Autorenwahnsinn Tag 10: Lieblingsort zum Schreiben

Insgeheim bewundere ich die Kolleginnen und Kollegen, die in frequentierten und lauten Orten wie Cafés oder Zügen schreiben können. Ich arbeite am besten unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Besonders wenn ich mit Szenen beschäftigt bin, die höchste Konzentration und Präzision erfordern.

Ich ziehe an einen ruhigen Ort um.

Früher war ich weniger ablenkbar. Als Schülerin hatte ich schier endlos Zeit und außer Hausaufgaben erledigen und lernen wenig Verpflichtungen. In den Freistunden saß ich im Frühling und Sommer auf den Stufen der Palottinerkirche in Freising. Freundinnen und Klassenkameraden durften auf den Spiralblock auf meinem Schoß blicken und zusehen, wie sich meine Ideen in Worte und Sätze verwandelten. Immer wieder kreisten Teile meiner frühen Werke durch die Bänke und ich erhielt auch Verbesserungsvorschläge, wie auch die bestürzte Frage: "Warum lässt du ausgerechnet Valdas sterben?" zurück.  Valdas ist doch nicht gestorben, sondern erfreut sich in meinem ersten Manuskript bester Gesundheit.

Lieblingsschreibort meiner Schulzeit: Die Stufen der Palottinerkirche in Freising


Mehr über ihn in Folge 18.

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