Zugegeben, ich kann nicht alle Bücher lesen, die ich gerne lesen würde. Dafür geht die meiste freie Zeit in reine Schreibzeit über. Wenn ich lese, dann sind es oft die Bücher meiner Selfpublisher-, und Kleine-Verlage-Kolleginnen und Kollegen.
Im Laufe der Jahre und diverser einschlägiger Facebook-Gruppen entstehen oft sympathische und mehr oder weniger enge Kontakte. Es kann sein, dass man plötzlich von einer Kollegin, mit der man hin und wieder ein Like oder einen Kommentar ausgetauscht hat, zu einer Leserunde eingeladen wird. Wenn ich mich bisher ums Lesen ihrer Bücher mit der Ausrede gedrückt hatte, ich muss ja selber noch den eigenen Roman fertigschreiben und den nächsten beginnen, werde ich sanft hingeschubst. Jetzt hat sie mich erst recht neugierig gemacht.
Mich interessiert, welche Idee, welche Gedanken, Gefühle und wieviel Zeit und Hingabe hinter den Büchern der anderen stehen. Schreiben bedeutet mehr, als nur eine Geschichte zu erzählen. Da ich von Natur aus neugierig bin, will ich eure Geschichten hören und wissen, was euch dazu bewegt. Manchen Handlungsstrang kann ich gut nachempfinden und manche Szene vor mir sehen.
Das klingt nach den kleinen freundlichen Gesten des Alltags, nicht wahr? Wenn ich etwas gut finde, lobe ich es auch, und das gilt genauso für die Werke meiner Kolleginnen und Kollegen. Inzwischen suche ich mir meine Lektüre nicht mehr nur im Buchladen aus (abgesehen von ein paar Sachbüchern, Biografien und Klassikern), sondern finde direkt vor meiner Nase. Wenn mich der Klappentext anspricht, mir der Schreibstil nach den ersten 2, 3 Seiten liegt - wozu sollte ich nach der Bestellerliste gehen? Die bekannten Autoren haben genügend Leser, Aufmerksamkeit und Rezensionen. Wir unbekannten Autoren wünschen uns ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung.
Kollegialität ist allemal besser als Konkurrenzdenken. Darum:
1. Lesen erweitert den eigenen Horizont.
2. Lesen schafft neue Kontakte.
3. Durch die Bücher lernt man einander besser kennen und verstehen.
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