Wenn ich einen Krimi lese, was nicht sehr oft vorkommt, muss er mich überzeugen. "Sabine, Blumenschein und mein Ruf als Mörder" hat es getan. Das ist das Verdienst der des flüssigen Schreibstils des Autors, der sich durch das gesamte Buch zieht. Und manches ist so skurril, dass man nicht anders kann, als weiterzulesen.
Im Rückblick erfahren wir vom Ich-Erzähler über die Beziehung zu seiner eigensinnigen Freundin Sabine, die er im Köln der 1980er Jahren hatte. Die Demos gegen die Pershings, Aktionen für die Freilassung politischer Gefangener und die Neue Deutsche Welle lassen Bilder und Klänge des bunten Jahrzehnts wieder lebendig werden. Der Ich-Erzähler, der im Krankenhaus arbeitet, sucht immer einen "Ausgleich", mal sind es Experimente mit chemischen Substanzen, dann die Begeisterung für Eishockey, der Versuch, einen Köln-Krimi zu verfassen und seine Berufung als Hobby-Musiker.
Wie bei den Gebrüdern Grimm gibt es in dem Haus, in dem der Ich-Erzähler und Sabine leben, einen geheimen Keller und dort findet er ein Glas mit einem porösen Korkstöpsel. In dem befindet sich eine süß-salzige Flüssigkeit wie Honig, "nur dünnflüssiger". Das ist der "Blumenschein". Nachdem er davon kostet, geschieht das Unfassbare: Der Trank hebt die Zeit auf! Eine weitere Erscheinung ist eine teilweise Anmesie, also Vergesslichkeit. Was jemand ohne den Genuss von "Blumenschein" an einem Tag erlebt, dauert bei dem, der ihn getrunken hat, länger. Je weiter sich der Zeitraum erstreckt, umso wahrscheinlicher ist das Vergessen. Allmählich werden dem Ich-Erzähler die Experimente mit "Blumenschein" unheimlich, obwohl sich mit dem Trunk auch Auszeiten von Sabine und Wochenenden allein in Paris verlängern lassen. Dank "Blumenschein" gehört die Stadt ihm.
Doch zwei Monate später beginnt Sabine, sich merkwüdig zu verhalten - und hier schließt sich der Kreis mit dem Anfang. Sabine wird alkoholabhängig, wirr und unordentlich. Sie altert rasend schnell. Ist das auch eine Nebenwirkung von "Blumenschein"?
"Sabine, Blumenschein und mein Ruf als Mörder" bekommt eine klare Leseempfehlung von mir! Ein kurzweiliger, origineller Krimi mit einer Prise Mysteriösem und 80er Retrocharme, der 5 Sterne verdient hat.
Als Zugaben für die Leser hält Jürgen Schmidt die Kurzgeschichte "Hodor auf Schalke - eine total wahre Geschichte" bereit - für alle, die Fußball und die Stadionatmosphäre schätzen - sowie Leseproben aus "Chiliherzen" und "Stürmers Reise nach Euskirchen".
Titel: Sabine, Blumenschein und mein Ruf als Mörder
Autor: Jürgen Schmidt
Format: Kindle E-Book
Länge: 23 Seiten (geschätzt)
Preis: 1,49 €
Erhältlich unter
http://www.amazon.de/gp/product/B00PMETRKS?psc=1&redirect=true&ref_=oh_aui_d_detailpage_o01_
Im Rückblick erfahren wir vom Ich-Erzähler über die Beziehung zu seiner eigensinnigen Freundin Sabine, die er im Köln der 1980er Jahren hatte. Die Demos gegen die Pershings, Aktionen für die Freilassung politischer Gefangener und die Neue Deutsche Welle lassen Bilder und Klänge des bunten Jahrzehnts wieder lebendig werden. Der Ich-Erzähler, der im Krankenhaus arbeitet, sucht immer einen "Ausgleich", mal sind es Experimente mit chemischen Substanzen, dann die Begeisterung für Eishockey, der Versuch, einen Köln-Krimi zu verfassen und seine Berufung als Hobby-Musiker.
Wie bei den Gebrüdern Grimm gibt es in dem Haus, in dem der Ich-Erzähler und Sabine leben, einen geheimen Keller und dort findet er ein Glas mit einem porösen Korkstöpsel. In dem befindet sich eine süß-salzige Flüssigkeit wie Honig, "nur dünnflüssiger". Das ist der "Blumenschein". Nachdem er davon kostet, geschieht das Unfassbare: Der Trank hebt die Zeit auf! Eine weitere Erscheinung ist eine teilweise Anmesie, also Vergesslichkeit. Was jemand ohne den Genuss von "Blumenschein" an einem Tag erlebt, dauert bei dem, der ihn getrunken hat, länger. Je weiter sich der Zeitraum erstreckt, umso wahrscheinlicher ist das Vergessen. Allmählich werden dem Ich-Erzähler die Experimente mit "Blumenschein" unheimlich, obwohl sich mit dem Trunk auch Auszeiten von Sabine und Wochenenden allein in Paris verlängern lassen. Dank "Blumenschein" gehört die Stadt ihm.
Doch zwei Monate später beginnt Sabine, sich merkwüdig zu verhalten - und hier schließt sich der Kreis mit dem Anfang. Sabine wird alkoholabhängig, wirr und unordentlich. Sie altert rasend schnell. Ist das auch eine Nebenwirkung von "Blumenschein"?
"Sabine, Blumenschein und mein Ruf als Mörder" bekommt eine klare Leseempfehlung von mir! Ein kurzweiliger, origineller Krimi mit einer Prise Mysteriösem und 80er Retrocharme, der 5 Sterne verdient hat.
Als Zugaben für die Leser hält Jürgen Schmidt die Kurzgeschichte "Hodor auf Schalke - eine total wahre Geschichte" bereit - für alle, die Fußball und die Stadionatmosphäre schätzen - sowie Leseproben aus "Chiliherzen" und "Stürmers Reise nach Euskirchen".
Titel: Sabine, Blumenschein und mein Ruf als Mörder
Autor: Jürgen Schmidt
Format: Kindle E-Book
Länge: 23 Seiten (geschätzt)
Preis: 1,49 €
Erhältlich unter
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